Da schmier ich doch auch mal meinen Senf in die Runde ...
Mich stört es, wenn die Charaktere komplett anders sind, null wieder erkennungwert haben. Wenn man sich so stark von den eigentlichen Rollen löst, sollte man auch den Mut für den letzten Schritt haben, die Charaktere umbennen und dann alles als Prosa hochladen.
ICh mag etwas eigen sein, aber ich finde irgendwie gehört diese kitschige Liebesgeschichte in ihre eigene Welt. Alles beraubt ihnen irgendwie das Märchenhafte (ich bin ein Waschechter Märchenfan
). Zum Beispiel stellen sich mir die Nackehaare auf, wenn Bella, nachdem sie zu Hause ein wahres Matyrium an Qualen durchlaufen hat, in weißen Lackstiefeln in einem Club von dem Player Edward angetanzt wird.
Die sinnlose Analogie werde ich eh niemals verstehen können: Die beiden trennen/ verlieren sich und dann treffen sie zufällig aufeinander und Bella sieht 'bombe' aus. Sie muss dann jedesmal diesen Prozess des hässlichen Endleins durch leben. Ihr neues Aussehen wird dann bis ins kleineste Detail beschrieben, meist noch mit Links zu Bildern, aber stets hat sie dann hohe Schuhe/ Stiefel an, trägt irgendetwas haut enges und soll einfach nur sexy aussehen. Weswegen dann Edward die Augen aus dem Kopf fallen.
Dann höre ich in der Regel auf zu lesen.
Diese dämliche Analogie: Bella verändert = sexy = Edward kriegt Stilaugen ...
ICh habe seine Liebe nie als oberflächlich empfunden. Wenn sie sich lange nicht gesehen haben, dann sollte Edward eigentlich egal sein, dass sie urplötzlich sexy ist, darauf hatte er zuvor auch nie wert gelegt, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass die eigentliche, charmante und elegante Eddie Figur, im Geiste und Herzen noch in den 1920ern, sich eines Nachmittags denkt:
"Ah, wenn Bella schwarze Lackstiefel mit 10 cm Absatz, eine hautenge Jeans und eine knall rotes Bandotop tragen würde, gefiele sie mir noch viel besser" ...Genauso klicke ich eiskalt unlogische Geschichten weg. Meine lieblinge sind immer noch:
50/70/100 oder gar 250 Jahre später treffen sie sich in Forks wieder. Bella hat ihn sofort erkannt, weil er immernoch den silbernen Volvo fuhr.Oder sie treffen sich 250 Jahre später an einer Tankstelle - Hallo? Woher nehmen sie bitte das Benzin, wenn die AutorIn zufällig eine Lösung aus dem Ressourcen Problem gefunden hat, sollte sie das nicht nur in einem Fanfiction Forum posten.
So etwas ist typisch für solche x-Jahre später Storys, es wird einfach eiskalt eine beliebig hohe Zahl, desto höher desto besser, verwendet um zu zeigen, wie lange sie sich nicht mehr gesehen haben. Der Tatsache, dass sich dann die Welt auch sehr stark gewandelt hat, wird eiskalt keine Beachtung geschenkt.
Neue Technologien, Fortbewegungsmittel, demografische oder gar politische Änderungen gibt es nicht - wir leben ja auch seit 20 Jahren in der gleichen Wirklichkeit.
Forks gibt es immer noch.
Die Highschool hat, trotz der Witterungsverhältnissen die gleiche rote Backstein Mauer.
Sein Auto bleibt ein silberner Volvo.
Pumas sind nicht ausgestorben.
Und sie spielen alle zusammen auf der gleichen Lichtung Baseball ...
Eine Zeitreise ist eigentlich ein total spannendes Element, ich denke da nur an Huxleys 'Schöne neue welt'. Man kann eigentlich so viel daraus schöpfen, seine eigene Kulisse schaffen, aber nein, selbst von einem genetisch und habituell identischen Nachfahren von Mike Newton wird Bella angegraben...
So genug genörgelt, wenn ich jetzt nicht die Handbremse ziehe, artet das noch aus ...
Grüße
Will