Hi
Ah, du planst auch ein größeres Fantasy-Projekt?
Nenn mich Leidensgenosse, es hat auch mich gepackt. Heidenarbeit sowas.
Da sich hier noch niemand Deiner angenommen hat, mach ich mal den Anfang...
Ehrlich gesagt kann ich mich nicht entscheiden, welche Version ich besser finde. Beide sind gut, auf ihre Art. Spontan würde ich mich sogar wahrscheinlich für die erste Version entscheiden, weil sie viel mehr auf ein Kind passt und ich diese Erzählperspektive (3. Pers., aber nur auf
eine Person bezogen, kein auktorialer Erzähler) persönlich lieber mag, sie verrät nicht so viel von der Story und wirkt ... "geordneter". Bei der Wahl zwischen beiden kommt es darauf an, ob das Mädchen die ganze Geschichte lang auch dieses gleiche kleine Mädchen bleiben soll oder ob die Geschichte nach diesem Kapitel vielleicht 10/15/... Jahre später weitergeht. Gibt es einen solchen Zeitsprung, fände ich (persönlich) die zweite Version in jedem Fall besser. Erstens wegen der bereits erwähnten Perspektive, zweitens, weil das dann authentischer wirkt. Nehmen wir an, du schreibst in dieser Perspektive weiter (was ich nur bevorzugen würde, haha) - wenn sie erwachsen ist, wirkt der Text auch erwachsener, wenn sie noch so jung ist wie in diesem Kapitel, bleibt es halt so. Man,
, ich schreib echt wirr, oder? Sorry.
Solltest du dich jedoch für den Rest der Geschichte für einen auktorialen Erzähler entscheiden, würde ich dieses Kapitel mehr als "Prolog" nehmen, nicht als eigenes Kapitel (alles noch in der Möglichkeit, dass die Story mehrere Jahre später weitergeht) ... und auch bei der ersten Version bleiben
. Wenn man auktorial schreibt und dabei auch die Sicht eines kleinen Kindes dementsprechend einbringen will, klingt das unter Umständen komisch.
Solche Sätze:
Zurück zu Renda.
... wirken komisch und passen nicht richtig in dieses Szenario von Blut, Feuer, Gewalt, vielleicht Fantasy. Es zieht das Niveau der Geschichte, das sie auf jeden Fall schon hat!, runter, und macht es weniger ... nun ja, nicht unbedingt "real", aber es ... passt nicht so richtig, verstehst du? Ich könnte mir nicht vorstellen, bei Tolkien, Hennen, Hardebusch, Heitz etc. so einen Satz zu lesen.
Wenn die Geschichte allerdings mit ihr als kleines Mädchen weitergeht, würde ich hier auch den auktorialen Erzähler, also Version 2, verwenden. Dann bekommt man auch was von der Story mit, nicht nur ihre Sicht der Dinge. Obwohl das sicherlich auch eine interessante Variante wäre - ein Buch aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Dann aber bitte nicht alle Kapitel aus ihrer Sicht, ja?
Man will schließlich etwas vom Plot mitbekommen.
Wie gesagt, wenn sie so klein bleibt, würde ich den auktorialen Erzähler nehmen. Oder halt Version 1 mit PoV-Wechseln, hin und wieder mal zu einer erwachsenen oder erwachseneREn Person, damit man wirklich versteht, was vorgeht.
Allerdings würde ich Version 2 noch einmal überarbeiten. Sätze wie der oben genannte oder
Leider war dieser gerade dabei zu verbrennen.
finde ich nicht so gelungen. Vor allem Satz Nr.2 wirkt ... ironisch. Och, ja, LEIDER *zwinker*. Außerdem ist es umgangssprachlich. Wenn man den auktorialen Erzähler verwendet, sollte man vor allem in Fantasy-Stories darauf achten, dass die Sprache ein gewisses "Niveau" (keine Ugs. und so weiter
) hat.
Ich hoffe, du verstehst meinen Standpunkt und kannst ihn nachvollziehen. Im Nachhinein glaube ich nämlich, dass ich 'etwas' wirr und unverständlich geschrieben habe, allerdings bin ich auch wiederum zu faul, um das wieder zu ändern. Wenn du noch Fragen hast, stell sie einfach.