So liebe Steffi, damit du nicht länger auf Kritik warten musst, hab ich mich mal ran gesetzt, ich habe zwar erst die Kapitel 1-3 gelesen, jedoch denke ich, dass ich das bisherige doch schon mal beurteilen kann
Leider machst du schon im ersten Kapitel einen Fehler, der bei mir sofortiges Wegzappen verursacht hätte, naja allerdings ist es auch wieder Geschmackssache. Du benutzt das Wort "Flashback" als Kennzeichnung für einen Zeitsprung und das wirkt so finde ich unprofessional, als würdest du nicht genug in die Fähigkeit von dir, das auch durch Fließtext zu kennzeichnen, oder in den Verstand des Lesers vertrauen.
Aber ich würde dir sowieso empfehlen, dieses Gespräch mit Alice, nachdem Jacob sich von Bella getrennt hat, als Prolog voranzuführen. Dann hättest du viel mehr Raum, um auch die Gefühle von besser rüber zu bringen, denn bei dieser Stelle hat ich einfach nur das GEfühl, dass sie betrunken ist. Mir hat jeglicher Hinweis darauf gefehlt, wie sehr die Trennung von Jacob sie mitgenommen hat, du hättest diese Trauer ruhig noch mehr ausformulieren können, da sie ja der Antreib hinter der gesamten GEschichte darstellt und so wirkt es einfach nur dahingeklatscht. Also leg noch ein bisschen Drama rein und du hast den Leser zu Tränen gerührt und somit mit Empathie für Bella erzeugt und das ist das beste was einem Protagonisten passieren kann.
Was mich auch noch in der Erinnerung von Bella so ein bisschen gestört hat, war diese Passage:
„Oh Bitte“
„Nein“
„Biiiiiiitte“
„NEIN“
„Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Bitte Biiiiiiiiitte!“
Es wirkt ein wenig sinnlos und ich denke, da hättest es mit indirekter Rede besser darstellen können, denn im Endeffekt läuft dieses Hin und Her auf nichts raus.
So aber jetzt weiter zum nächsten Kapitel.
Da hast einige "Logikfehler reingebaut, keine Sorge nur Kleinigkeiten, aber ich denke, dennoch erwähnenswert. So schreibst du, dass Edward erst unscharf war, als er den Raum betrat und das ergibt für mich leider nicht so wirklich Sinn, da es schließlich eine riesige Halle sein müsste, so groß sind normalle Wohnräume nicht, als dass man jemanden nicht so ganz erkennen könnte
Noch so eine Kleinigkeit wäre, die Beschreibung von Edwards Haar, du sagst, es schimmert im Abendlicht rötlich, da habe ich mich gefragt, woher kommt denn dieses Licht? Du hättest so noch eine Beschreibung des Zimmers einbauen können, und so wirkt das ganze Szenario auch noch was realler.
Leider fällt mir bei diesem Kapitel wieder der Mangel an Gefühlsbeschreibungen auf. Vor allem, da es ja eine neuartige Situation für Bella, als auch für die Leser ist, du hättest beschreiben (Betonung liegt auf beschreiben, da du zwar ab und an einen Satz a la "das war fantastisch" schreibst, allerdings noch keine Emotion in einem weckst) können, wie es sich anfühlt einen Fremden zu küssen, der für Sex bezahlt wird. Was denkt sie überhaupt im BEzug auf Edward? Mag sie ihn? Denkt sie darüber nach mit was er seine Brötchen verdient? Denkt sie überhaupt? Da du in diesem als auch im nächsten dich mit inneren Monologen oder Emotionen sehr zurückhälst.
Auch der Charakter von Edward scheint mir unschlüssig. Er schmunzelt über Bellas Naivität, er gibt seiner Kundin Anweisungen wie sie es ihm besorgt und er spielt Sexlehrer für sie? Das ist für mich nicht das passende Bild für einen geübten Callboy. Er wirkt stellenweise sogar eher wie ein besorgter Liebhaber? Was interessiert einen Stricher, dass seine Kundin noch nie Sex gehabt hatte? Er hätte mehr Erfahrung aufweisen sollen und sich wie ein Profi verhalten sollen, schließlich ist er das auch.
Du erliegst leider auch oft einigen Wortwiederholungen, die so alle paar Absätze wieder auftauchen, das ist definitiv etwas worauf du stärker achten solltest. Auch würde ich mir ein paar schönere Formulierungen von dir wünschen, zwar kriegt man einen Eindruck von dem was du aussagen willst, doch es entsteht kein Kopfkino.
Und noch etwas, was ich festgestellt habe, ist, dass du Probleme hast, Dinge beim Namen zu nennen. Natürlich sollst du deine Leser nicht mit anatomischen Fachbegriffe überschütten, aber ab und an kriege ich den Eindruck, als hättest du nach einer anderen Formulierung gesucht, weil du nicht Penis oder Vagina schreiben wolltest.
Ich hoffe die Kritik ist nicht zu hart, du kriegst natürlich noch ein weiteres Review, sobald ich ganz durch bin und ich denke, dann werde ich von der gesamten Geschichte noch einen anderen Eindruck haben und vor allem von deinen Fähigkeiten, da ich leider dich in diesem Review noch nicht loben konnte, was allerdings daran liegt, da die Kapitel ja nicht so episch lang sind und ich erst einige gelesen habe.