(Originalbild © kharizzmatik)
Name der Fanfiktion: Emancipation Proclamation and Outtakes
Name des Autors: kharizzmatik
Plattform: FF.net/EP-Blog
Altersempfehlung: M (mature)
Sonstiges: Angst/Hurt/Comfort
Link: http://www.fanfiction.net/s/5180793/1/E ... oclamation
Outtakes: http://www.fanfiction.net/s/5464766/1/E ... n_Outtakes
EP-Blog: http://kharizzmatik-ep.blogspot.com/
Edit: Die oben genannten Links funktionieren nicht mehr, da die Autoren sämtliche entfernt hat. Wer sich trotzdem für die Story interessiert, kann sie gern bei Amazon o.Ä. käuflich erwerben. Der Name des Romans ist "Sempre/Forever".
Inhaltsangabe:
Edward grew up in a life of money, power, & respect. Isabella was born into slavery-has never known another way. Their worlds collide & neither will ever be the same again. Will he give her freedom? Can he bear to ever let her go? AU-H OOC *Set in 2005*
Edward ist in einer Welt von Geld, Macht und Respekt aufgewachsen. Isabella wurde in die Sklaverei hineingeboren und kennt nichts anderes. Ihre Welten treffen aufeinander und keiner wird jemals wieder der- bzw. dieselbe sein. Wird er ihr die Freiheit schenken? Kann er es ertragen, sie jemals gehen zu lassen? AU-H OOC *Spielt in 2005*
Persönliche Meinung:
Wenn man im internationalen Fanfiktionbereich nachfragt, welches denn die bekanntesten/beliebtesten Fanfiktions im Twilight-Universum sind, dann darf eine ganz sicher nicht fehlen: Emancipation Proclamation. Die Story, die bei einer momentanen Kapitelanzahl von 66 eine Reviewanzahl von unglaublichen 25.ooo besitzt, ist aber nicht umsonst eine der meist gefeiertsten FFs.
Bereits der Prolog macht neugierig auf die Geschichte, die sich hinter der recht kurzen Zusammenfassung verbirgt, und je weiter man liest, desto überraschter ist man doch über die Entwicklung der Story als auch seiner Charaktere. Mit jedem Kapitel, mit jeder Zeile merkt man, wie viel Mühe sich die Autorin gibt, wie viel Herzblut sie hineinsteckt, was man nicht zuletzt an der wirklich guten Recherche innerhalb der FF erkennen kann.
Bewundernswert ist aber auch die Kapitellänge und in Verbindung damit die angenehme, schnelle Updatezeit, die ungefähr eine Woche zwischen jedem Chapter beträgt. Somit tut sie den Lesern einen riesigen Gefallen, da die FF bereits nach kurzer Zeit für fast alle einen ungemeinen Suchtfaktor in sich trägt.
Das Besondere an EP ist, dass die Autorin sehr sensibel mit dem Thema Sklaverei umgeht und es nicht verharmlost. Die FF ist in die heutige Zeit eingebettet, und so traurig und schockierend es klingen mag, Sklaverei ist auch (oder vor allem) heute eines der größten Probleme, die die Welt zu lösen versucht.
Vermutet man aber, dass es sich in der Story einzig um die Sklaverei selbst geht, dass Bella Opfer dieser seit Geburt ist und Edward einfach versuchen soll, sie da rauszuholen, der hat sich getäuscht. Mit jedem weiteren Kapitel merkt man, dass alles Anfängliche viel tiefer verwurzelt ist, als man es vermuten mag. Dass jede Handlung einzelner Personen – und mögen sie noch so unabhängig voneinander sein – letztendlich alle in einen großen Strang verlaufen und schließlich auf den sogenannten Super-Gau hinausführen.
Die Geschichte hat einen klaren Spannungsbogen, der größtenteils in jedem Chapter gehalten werden kann und sich sogar steigert. Alles fängt erst klein und übersichtlich an, und entwickelt sich erst später zu einer Art Netz, in das man sich sehr schnell verfangen kann. Jede Information innerhalb der einzelnen Kapitel, und mag sie noch so klein sein, hat einen Sinn und baut das große Ganze auf. Und genau das ist es, was diese FF zu etwas Einzigartigem macht. Es geht hier nicht einfach nur um ein einzelnes Geheimnis, das irgendwann gelüftet wird. Es geht um eine große Anzahl an Geheimnissen, von denen einige früher, andere später aufgedeckt oder uns bis zum Ende in kleinen Portionen geliefert werden. Jedes Ereignis und jede Person verläuft bzw. handelt nach dem Aktion – Reaktion-Prinzip und ist demnach verbunden. Und gerade diese Komplexität und ihr scheibchenweiser Aufbau macht es so spannend, EP zu lesen und immer mehr in seinen Bann zu ziehen.
Natürlich kommt auch die emotionale Entwicklung von Bella und Edward nicht zu kurz. Vor allem aber ist es interessant, mitzuerleben, wie sich ihre beiden Charaktere entwickeln, wie sie sich Problemen stellen, sich ihren Mitmenschen gegenüber behaupten, aus Fehlern lernen und an Stärke und Reife gewinnen. Der charakterliche Aufbau ist ungemein genau ausgearbeitet.
Sehr schön ist aber auch, dass die beiden nicht die einzigen Figuren mit sehr viel Tiefe sind. Ebenso wird Edwards als auch Isabellas Familie, sind auch andere, für die Handlung wichtige Personen genau beschrieben. Zwar wird vielleicht einiges nicht oder niemals erwähnt, aber dennoch ist zwischen den Zeilen erkennbar, dass sie nicht irgendwelche Randfiguren darstellen, die einfach nur ab und zu mal auftauchen. Wie bereits oben erwähnt, jede Person ist irgendwie – ob in der Zukunft oder der Vergangenheit – miteinander verbunden. Für alles und jeden gibt es sozusagen einen Grund.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildlich und obwohl man ihn guten Wissens unter den professionelleren innerhalb des Fanfiktionbereiches zuordnen kann, ist er doch nicht zu kompliziert, weshalb man auch mit nicht ganz so guten Englischkenntnissen den groben Zusammenhang problemlos verstehen kann, ohne ständig nachschlagen zu müssen. Dass sich der Text daher ziemlich flüssig lesen lässt, erklärt sich automatisch.
Was man auch gut erkennen kann, ist, dass die Charaktere auch eben durch die Schreibweise eine gewisse Charakterisierung erfahren, sie formt und ihnen Individualität gibt. So lässt sich schnell herauslesen, dass Bella naiv, aufmerksam, gehorsam, schnell lernend und direkt ist. Sie tut, was man ihr sagt, sie behält Geheimnisse für sich und sie hat aufgrund ihrer Vergangenheit vor allem am Anfang Probleme damit, eigene Entscheidungen zu treffen.
Edward ist der typische Rebell einer Familie, nutzt seinen Status und sein Aussehen für eigennützige Zwecke und fällt vor allem durch sein italienisches Temperament auf, das er nicht oft im Zaum halten kann – dass also öfter mal (ob in Englisch oder Italienisch) geflucht wird, ist demnach unausweichlich.
Doch auch sein Vater Carlisle ist nicht einfach nur eine Vaterfigur. Bei ihm wird vor allem in den ersten Chaptern duch seine Verschwiegenheit und gelegentlichen Ausfällen deutlich, dass sich hinter seiner Fassade mehr versteckt als vermutet.
Eine Sache, bei der sich natürlich immer die Geister scheiden werden, sind die Lemons, von denen zwar einige hätten weggelassen oder kürzer gehalten werden können, aber im Endeffekt der Story keinen Abbruch tun. Geschmäcker sind diesbezüglich unterschiedlich und es gibt durchaus ein oder zwei Lemons, die man eventuell nicht missen möchte.
Was im Aufbau der Story für einige vielleicht negativ ins Gewicht fällt, sind die in jedem Chapter zwischen Edward und Bella wechselnden POV, da diese am Anfang stets die bereits vorangegangen Ereignisse noch einmal aus der Sicht des jeweils anderen erzählen. Dadurch wird man als Leser teilweise ein bisschen aufgehalten, was gerade bei einer so spannenden Story wie EP manchmal schon recht frustrierend sein kann. Szenen, in denen Edward und Bella zusammen sind, kennt man eben schon, interessant werden solche zeitlichen Wiederholungen erst, wenn beide zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten waren und unterschiedliche Dinge erlebt haben.
Anders ist es allerdings mit den POV von Carlisle, die sehr, sehr rar gestreut werden und einen kleinen Einblick in seine Denkweise geben, ohne jedoch zu viel von dem „großen Geheimnis“ zu verraten.
Auch die Outtakes, von denen es momentan drei gibt, sind für das bessere Verstehen der Geschichte unerlässlich.
Fazit:
Ein wirkliches Glanzstück im Twilight-Fandom, das man nicht missen sollte und das jedes einzelne Review wert ist, das es bekommt.
Einen großen Dank an kharizzmatik für diese wundervolle Story!