Hexenfluch - Lynn Raven




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Hexenfluch - Lynn Raven

Beitragvon feane » 23.10.2013, 12:03

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Titel: Hexenfluch

Autor: Lynn Raven

Verlag: Knaur

Preis: 12,99€

Meinung:
Nach den sehr unterschiedlichen Rezensionen war ich skeptisch, das Buch überhaupt zu lesen. Hab mir dann aber trotzdem gesagt, dass es doch nicht SO anders oder schlimm sein kann, und bin im Nachhinein froh, es doch gelesen zu haben.

STORY

Ella Thorens ist eine junge Ärztin, die ihren Beruf liebt, weshalb sie nicht gerade wenig Probleme mit ihren bisherigen Beziehungen hatte. Als sie eines Nachts einem wildfremden Mann in einer Gasse helfen will, der von einer Bande Krimineller fast zu Tode geprügelt und erstochen wird, gerät sie selbst in Lebensgefahr. Gleichzeitig erwacht aber eine Gabe in ihr, von der sie überhaupt nichts gewusst hat und die ihr Leben ab dem Zeitpunkt um 180 Grad dreht. Der Mann, dem sie das Leben gerettet hat, ist kein geringerer als Christian Havreaux, milliardenschwerer Geschäftsmann und ebenfalls ein Hexer, der sich als Wiedergutmachung fortan bereit erklärt, Ella beizubringen, ihre Gabe zu kontrollieren. Dabei verfolgt er allerdings noch ganz eigene Pläne. Und er ist nicht der einzige, der sich für Ella interessiert. Seit dem Vorfall in der Gasse hat noch jemand anderes seine "Fühler" nach ihr ausgestreckt.

CHARAKTERE

Ich muss sagen, mir waren die Charaktere zu keinem Zeitpunkt unsympathisch. Ganz im Gegenteil. Ella war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte sie. Sie nörgelt nicht viel herum oder jammert. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht sie das auch durch. Klar macht auch sie die ein oder andere Dummheit, aber wer tut das nicht, wenn er verliebt ist. Auch Christian hat mir sehr gefallen. Und wie bei Raven's anderen Büchern hat mich auch hier der männliche Hauptcharakter mehr interessiert als der Rest. Die weibliche Hauptfigur ist dabei eher wie eine wichtige Zutat, mit deren Hilfe sich das Gesamtbild erst komplettiert bzw in diesem Falle dem wütendem Gebräu zur Ruhe verhilft. Christians Geschichte ist nachvollziehbar, man hat sehr viel Mitleid mit ihm und kann sogar verstehen, warum er so handelt, wie er es tut, immerhin hatte er seit sehr langer Zeit gar keine andere Wahl mehr, als das zu tun, für das ihn alle hassen, verachten, fürchten und jagen. Ella ist wie ein Tropfen Hoffnung, für den er alles riskiert, um seine ganz eigenen Pläne zu erreichen. Und dafür scheut er vor nichts zurück.

PLOT/STIL

Wer Bücher wie Der Kuss des Kjer, Der Spiegel von Feuer und Eis oder Blutbraut kennt, der wird hier vielleicht etwas... überrascht sein. Dieses Buch ist doch sehr anders, wiederum dann aber auch genau das, was wir von Lynn Raven kennen. Was hier anders ist, ist das sie bei diesem Buch mehr auf die erotische Schiene fährt, als sie es bei ihren anderen Büchern getan hat. Dabei ist "Erotik" noch ein Wort, das etwas Schönes zum Ausdruck bringt, was man von einigen Gegenbenheiten in der Geschichte allerdings nicht sagen kann. Dabei will ich nicht meinen, dass sie zu detailiert irgendwelche Perversitäten beschrieben hat. Vielmehr ist es einfach nur das, was da eigentlich geschieht, was einen erschaudern, gleichzeitig aber wieder Mitleid für die jeweiligen Personen aufsteigen lässt. Und an dieser Stelle ist es dann doch wieder nichts Neues, denn quälen tut die Autorin ihre Heldin ohnehin gern - in mehr als nur diesem Buch. In Hexenfluch geht sie mehr ins Detail und das könnte einige vielleicht etwas abschrecken. Ich bin aber der Meinung, dass Raven es schafft, diese Szenen so gut zu be- und umschreiben, dass sie keineswegs anstößig wirken. Und in vielen Situationen beschreibt sie dann auch wieder nur so viel, dass unser Verstand sich selbst ausmalen kann, was genau geschehen ist. Anders hätte die Story aber auch nicht sein können, denn es wäre unlogisch gewesen, eine Dämonenfürstin nicht durch und durch böse darzustellen und zu zeigen, dass sie keinerlei Grenzen kennt, was ihre Perversität betrifft. Und dabei hat sich Lynn Raven eigentlich noch zurück gehalten.

Was mich ein wenig gestört hat, waren die teilweise sehr häufigen, abgehackten Sätze, die meinen Lesefluss des öfteren unterbrochen haben. Fand ich wirklich nicht gut gewählt. Ein paar rundere, ganze Sätze hätten die Szene nicht weniger eindrucksvoll gemacht. Auch gab es am Anfang eine Kleinigkeit, die mir jedenfalls aufgefallen ist. Es wird von Duzen und Siezen gesprochen. Auch wenn das Buch in deutsch geschrieben ist, die Autorin deutsch ist, so spielt die Geschichte doch in Amerika, wo man Englisch spricht. Und da gibt es so was wie Duzen und Siezen nicht.

Was ich wiederum gelungen fand, waren die verschiedenen Perspektiven. Das ist nichts neues bei Lynn Raven, hier muss ich das aber noch mal betonen. Denn meistens ist es ja bei verschiedenen Perspektiven der Fall, dass sie mehr verraten als dem Buch gut tut. Hier hätte die gesamte Geschichte allerdings nicht anders funktioniert. Außerdem hat Christian es nicht nur geschafft, sich selbst bis zum Schluss hinters Licht zu führen, sondern auch den Leser - jedenfalls mich.

FAZIT

Nicht für jedermann, der anderes von Lynn Raven gewöhnt ist. Die Erotik ist etwas aufgestockt worden, die Beschreibungen ein klein wenig detailierter. Trotzdem hat es mir gefallen, da es bis auf einige Dinge doch ganz im Stile Ravens geschrieben ist.
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Re: Hexenfluch - Lynn Raven

Beitragvon Lyrah » 04.11.2013, 19:40

Ohh, wie cool. Hatte ich mir gestern gerade bestellt. Jetzt freu ich mich doppelt drauf, wenn es sogar das feane-Gütesiegel hat. :tiptap: (und ach, Erotik? Werde ich überleben... brb, kinners :grinundwech: )
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Re: Hexenfluch - Lynn Raven

Beitragvon feane » 04.11.2013, 23:43

Ohhh ja, lies es. Und dann geb mir Bescheid :mrgreen:

btw
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SB schon weiter gelesen? :O
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Re: Hexenfluch - Lynn Raven

Beitragvon Lyrah » 13.11.2013, 22:10

Habe es gelesen - an einem Nachmittag, zugegeben etwas überfressen daran :lol: - aber irgendwie hat mich das Buch nicht so ganz überzeugt. Vermutlich hatte ich nach dem "Kuss des Kjer" einfach falsche oder auch zu hohe Erwartungen. :gruebel: Dass es erotischer sein soll als andere Bücher von Raven, ist bei mir auch irgendwie nicht so angekommen.

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Die Dämonenfürstin, Lyresha (ihren Namen mag ich ja :mrgreen: :engel: ), und die anderen Weiber um sie herum... idk, das kam für mich alles ziemlich abgedroschen rein. Ich hab schon zu viel gelesen um so eine 0815-Sukkubus bzw Domina-Dämonin noch originell zu finden. Das hat mich etwas enttäuscht.
Kristen Havebeeg blieb mir als einzige Person wirklich in Erinnerung. Obwohl es stimmt, er ist Mordan in KdK ziemlich ähnlich, zumindest was die Charakterbasics anging. Trotzdem hab ich mit ihm mitgefiebert.
Ella fand ich eher unspannend, die typische Heilerin eben, aber da war Lijanas um einiges feuriger und interessanter. Im Gegensatz zu anderen Stimmen fand ich sie überhaupt nicht aktiv und eigenständig, sondern sehr unflexibel und auf ihren Beruf fixiert. Was ja auch gesagt wird - ich aber doof fand. Mal ehrlich, wenn man entdeckt, dass man Magie beherrscht, dann kann man doch nicht nur ständig an sein altes, langweiliges Leben zurückdenken! :lol:

Der Plot ist mein Hauptkritikpunkt - ich glaube, das wurde auch auf Amazon schon bemerkt: Es bleiben viel zu viele Fäden offen. Man erfährt nicht, wie Kristen zu dem Pakt kam, wo Lyresha überhaupt herkam, ob da noch weitere sind wie sie. Was mit dieser Schattenseite ist. Oder was mit Ellas Mutter ist, wo sie ist, wer sie war. Oder wie die Wandler/Werwölfe in das ganze Setting passen. Man erfährt auch nicht wirklich etwas über den Zirkel, der Ella gegen Schluss half. Die Motive und Beziehungen da sind irgendwie auch schleierhaft geblieben. Die diversen Gruppierungen und Machtverhältnisse des Fantasysettings blieben unscharf und zum Teil für mich unlogisch. Und aus meiner Sicht ist es Lynn Raven leider auch einfach nicht gelungen, den Bruch zwischen 'Lovestory'/Ellas Männerproblemen und dem Fantasy-Teil zu schliessen. Während Ella ihre Gabe zu beherrschen lernt, denkt sie ständig fast nur an Christian Havreux und dass sie sich nicht verlieben soll, und dass er ja aus der High Society stammt. Das ist später auch kein Thema mehr. Typische Mainstream-Romanze und Fantasy beissen sich halt, und irgendwo dazwischen ist mir etwas die Lust vergangen.

Naja, ich verschenke das Buch weiter... bereue es auf jeden Fall nicht, dass ich es gelesen habe. Spannend wars allemal. :tiptap:
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