Die Anderen - Boris Koch




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Die Anderen - Boris Koch

Beitragvon AbraCadaver » 18.02.2010, 01:58

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Titel: Die Anderen
Autor: Boris Koch
Preis: 7,95 €
Verlag: Heyne

mal kurz:
Parodie über verscheidene bekannte Fantasy werke wie „Die Orks“, „Die Zwerge“, „Die Trolle“ und ein paar Anspieluungen auf „Herr der Ringe“.
Manchmal ist das Niveau etwas niedrig, aber es gibt genügend herrlich Insidergags, die das wett machen. Einfach herrlich!

mal ausführlich:

„Die Anderen“ geschrieben von Boris Koch ist eine Parodie verschiedener Fantasybücher. Wer eine neue Version jener Werke kennen lerne möchte und viel Humor hat sollte sich dieses Werk zu Gemüte führen.

Das Orakel ruft einen Vertreter der Elfen, der Zwerge, der Trolle und der Orks zusammen um die bedrohliche Ankunft „der Anderen“ zu verkünden. Schnell verbreitet sich die Nachricht und sorgt für Unruhen. Als den Gesandten etwas zustößt kommt es zunächst einmal zu Einzelszenen der jeweiligen Völker welche am Ende zusammengeführt werden. Zunächst erfährt man von den Elfenkriegern „Nur´a´man und Fahrdahin, welche die herrliche Doro Elle verehren. Als eines Tages Doro Elle von der Königin verbannt wird machen sich ihre beiden Verehrer auf den Weg um sie zu befreien.
Nun erfährt man von dem Zwergenfindelkind Dungdill welcher von dem menschlichen Magier Jod-Loden aufgezogen wurde. Dungdill kennt das Zwergenvolk nur aus Büchern und Erzählungen.
Um Das Zwergenvolk vor den „Anderen“ zu warnen und mehr über seine Vergangenheit zu erfahren macht er sich auf die Reise. Dort angekommen lernt er Inwutsch kennen, welcher Dungdill beim Kampf gegen „die Anderen“ beistehen möchte.
Auch bei den Trollen kommt es zu Unruhen. Der Finstergeist ist schwer erkrankt, deshalb schicken die Stammesältesten Juan auf die Suche nach einem Heilmittel.
Eine Gruppe Orks welche sich „die Murmeltiere“ nennt sucht im Auftrag von Königin Jafester nach den fünf Sternalen, das sind magische Artefakte welche dem Besitzer große Macht verleihen wenn man sie zusammenfügt.
Nach und nach Treffen die Gefährten Nur´a´man, Fahrdahin, Dungdill, Inwutsch, Juan und die Murmeltiere aufeinander um ihre verschiedenen Probleme gemeinsam zu lösen und nicht zu vergessen ist die Gefahr durch „die Anderen“ welche alle betrifft.


Kommt jemand die ein oder andere Szene schon bekannt vor? Wenn ja dann habt ihr vermutlich
„Die Elfen“ (Bernhard Hennen), „Die Orks“ (Stan Nicholls), „Die Zwerge“ (Markus Heitz) oder „Die Trolle“ (Christoph Hardebusch) gelesen. Diese Romane werden hauptsächlich parodiert und es ist von Vorteil wenn man diese Bücher kennt, da dem Leser sonst einige Insidergags entgehen.
Was hier zunächst wie ein klassischer Fantasyroman klingt entpuppt sich schon recht schnell als urkomische Parodie. Schon recht früh wird man als Leser verdutzt sein als die zum Orakel Gesandten recht schnell auf komische Art und Weise umkommen und der Leser feststellt, dass es ja jetzt eigentlich gar keine Hauptpersonen mehr gibt. Doch schon bald führt die Geschichte den Leser zu eigentlichen Helden wie zum Beispiel den Ork Ball,der schon einmal mit einer gehechteten Rolle der Sumpfdotterechse oder einem Grasnabenklimmzug des gepunkteten Goblins zuschlägt.

Überzeugend ist die Vielfalt der Gags. Mehrmals findet man Anspielungen auf die Konsumgesellschaft oder Wortspielereien. Wer noch nicht wusste, dass es auch bei den Elfen Harzempfänger gibt wird es in diesem Buch erfahren. An einer Textstelle kann man sogar die Handlung der Charakter auswählen, wie einige wohl aus „Insel der 1000 Gefahren“ kennen. Nicht zu vergessen der recht unterhaltsame Kampf in Chatroom – schon doof wenn man mitten im Kampf laufend Probleme mit der Internetverbindung hat. In etwa alle zehn Seiten muss man mit einer Fußnoten rechnen, welche deutlich zum Lachen beitragen auch wenn einige Fußnoten nicht wirklich ins Geschehen zu passen scheinen oder sogar aus einem komplett anderem Buch stammen und sich hierher verirrt haben. Erwähnenswert sind noch die vereinzelten Szenen die als Comic auftauchen. Sie passen sehr gut hinein und die Zeichnungen sind sogar richtig Detailverliebt. Es kommt auch Werbung vor – aber nicht erschrecken, denn das ist natürlich keine gewöhnliche Werbung.
Das Buch liest sich auch vom Stil her reicht unterhaltsam den man wird des öfteren auf gesandte Gesandte treffen, Elfen die sich durch verzweigte Zweige und verästelte Äste kämpfen oder farbenfrohe Räume die vor allem aus Grautönen bestehen.
Kleine Schwächen hat das Buch leider auch. Oft kommt es zur Wiederholung der gleichen Gags wie zum Beispiel Anspielung auf die FSK Freigabe. Es ist zwar eine unterhaltsame Anspielung aber die einmalige Erwähnung hätte gereicht.

Wer gerne Parodien liest und sich ein bisschen mit Fantasyromanen auskennt wird dieses Werk lieben.
Bin zur Zeit inaktiv.
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von Anzeige » 18.02.2010, 01:58

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Re: Die Anderen

Beitragvon JulyAnn » 23.05.2011, 18:20

Ich hab's gelesen und meine Reaktion war gemischt:
:shock: :öy: :brüll: :öy: :brüll: :brüll: :brüll: :brüll:
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